[1] Die Nachtigall hat in dem Mund
Ein Rosenblatt gehalten,
Und über dieses Blatt Genuß
Der Reden viel gehalten.
[2] Ich sprach zu ihr: Was soll dies Lied,
Dies Klagen vom Genuße?
Sie sprach: es hat mein Liebchen mich
Mit Hoffnung hingehalten.
[3] Wenn die Geliebte mich verschmäht,
So darf es mich nicht wundern;
Des Bettlers Umgang hat der Schah
Zur Unehr sich gehalten.
[4] Der Freundinn Schönheit bleibet stets
Den Bitten unzugänglich,
O glücklich, wer von Schönen hat
Ein beßres Loos erhalten.
[5] Steh auf! daß wir die Seele vor
Des Meisters Pinsel opfern,
Der die Gemälde dieser Welt
So meisterlich gehalten.
[6] Wenn du den Pfad der Liebe gehst,
Denk nicht auf bösen Namen,
Sein Kleid hat Scheich Sanaan
Zum Weinglas hingehalten.
[7] Wie däuchte ihm die Zeit so süß,
Dem Süßesten der Kalendere,
Als er statt Kutt' und Rosenkranz
Den Gürtel mußte halten!
[8] Ein Eden, unter dessen Flur
Die Ströme sich ergießen.
Es hat Hafis bisher dein Dach
Fürs Paradies gehalten.